Fresenius und FMC senken erneut die Prognosen
Das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld mit inflationsbedingten Kostensteigerungen, Personalengpässen sowie Störungen in den Lieferketten hat Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) erneut dazu veranlasst, die Gewinnziele für 2022 zu senken. Das schwierige US-Geschäft belastet den Dialysekonzern FMC noch stärker als befürchtet. Trotz eines Umsatzwachstums um 15 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro im dritten Quartal sank das Konzernergebnis von FMC im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 230 Millionen Euro. Und dabei profitierte das Unternehmen noch deutlich von dem zum US-Dollar schwachen Euro. Carla Kriwet, die das Unternehmen seit Anfang Oktober führt, rechnet für 2022 nun mit einem Konzernergebnisrückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich.
Vor diesem Hintergrund erwartet Fresenius-Chef Michael Sen für 2022 nunmehr ein Rückgang des währungsbereinigten Konzernergebnisses um die zehn Prozent, nach einem bisher avisierten Minus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Im dritten Quartal wuchs der Fresenius-Umsatz um 12 Prozent auf 10,46 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis vor Sondereinflüssen sank um 15 Prozent auf 371 Millionen Euro. Wie Kriwet bei FMC hatte Sen Anfang Oktober die Führung von Fresenius übernommen. Er soll den Gesundheitskonzern und größten privaten Krankenhausbetreiber Deutschlands aus der Dauerkrise führen.
Ganz überraschend kommt die erneute Prognosesenkung nicht. Die FMC-Aktien habe 2022 mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt, bei Fresenius ist es ein Minus von 37 Prozent. Erste Anleger könnten die anhaltende Kursschwäche nun als Einstiegschance nutzen in der Hoffnung, dass die Talsohle endlich erreicht ist.