US-Inflationsdaten beflügeln nur kurz
Die hohe Inflation in den USA hat sich im November stärker als erwartet abgeschwächt. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 7,1 Prozent. Im Vormonat hatte die Rate noch bei 7,7 Prozent gelegen. Der stärker als erwartete Inflationsrückgang in den USA hat für Begeisterung unter den Anlegern gesorgt und den Dax am Dienstag in Richtung 14 700 Punkte getrieben. Zeitweise erreichte der deutsche Leitindex ein neues Hoch seit Anfang Juni.
Die Freude der Anleger über den nachlassenden Inflationsdruck währte aber nur kurz, steht am heutigen Mittwoch doch die nächste Fed-Zinsentscheidung an. Die Blicke richten sich also nach Washington, wo die US-Notenbank um 20 Uhr MEZ ihre Zinsentscheidung bekanntgibt. Alle Fakten sprechen nun eigentlich dafür, dass der FED-Offenmarktausschuss von weiteren Mega-Zinsschritten ablässt und den Leitzins um lediglich 50 Basispunkte anhebt. Aber das Gremium um FED-Chef Powell ist auch für Überraschungen gut. Zudem könnte es sein, dass die Börsen „nur“ mit einer geringeren Zinserhöhung nach vier Jumbo-Schritten nicht zufrieden sein werden. Vielmehr hoffen die Börsianer nach den jüngsten Inflationsentspannungssignalen nun auf eine Perspektive für das Ende des Zinserhöhungszyklus. Der Zinsentscheid am Abend birgt damit durchaus Enttäuschungspotenzial.