Inflation niedriger als erwartet?
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im März deutlicher als erwartet abgenommen. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent und lagen um „nur“ noch 6,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Februar lag die Inflationsrate noch bei 8,5 Prozent. Ursache des Rückgangs war fast ausschließlich ein Basiseffekt bei den Energiepreisen. Aber: Die Kernverbraucherpreise (ohne Nahrung, Energie, Alkohol und Tabak) erhöhten sich um 1,2 Prozent auf Monats- und um 5,7 Prozent auf Jahressicht. Die wichtige Kerninflationsrate steigt im März also von 5,6 auf 5,7 Prozent an! Von nachlassendem Teuerungsdruck kann nicht die Rede sein wenn diese Kennzahl betrachtet wird. Der Druck auf die Notenbanker, gegen die Inflation mit Zinserhöhungen vorzugehen, bleibt also hoch. Die positive Reaktion der Börse auf die europäischen Inflationsdaten erscheint vor diesem Hintergrund ein wenig verfrüht. Der Dax notiert aktuell bei 15.617 Punkten und hat in der zu Ende gehenden Handelswoche fast 4,5 Prozent an Wert gewonnen.