Q3-Ergebniseinbruch bei den US-Banken
Die US-Banken haben die mit Spannung erwartete Quartalsberichtssaison eröffnet. Die Anleger erhofften sich insbesondere eine Antwort auf die Frage, wie sich die Kombination aus Inflation, Energiekrise, drohender Rezession und geopolitischer Spannungen auf die Bilanzen der Finanzinstitute ausgewirkt hat. Die Ergebnisse der amerikanischen Großbanken sind im dritten Quartal eingebrochen: JP Morgan verdiente netto 17 Prozent weniger, Citi 25 Prozent, Morgan Stanley 29 Prozent und Wells Fargo sogar 31 Prozent. Zwar profitiert die Branche von steigenden Zinsen. Dafür brachen viele Erträge aus dem Investmentbanking weg. Und auch die straffere Geldpolitik der Notenbank, die höhere Zinseinnahmen ermöglicht, sorgt für Probleme. Ein ganz wesentlicher Grund für den Ergebniseinbruch ist aber, dass die US-Banken ihre Vorsorge für möglicherweise platzende Kredite massiv hochgefahren haben. Die US-Institute rüsten sich also für einen Wirtschaftseinbruch. Dies sind keine guten Vorzeichen für die anstehenden Geschäftsberichte der europäischen Wettbewerber.